Dieser Tag ist vorüber

Wenn der Tag vorüber ist,
denke ich an alles, was ich getan habe.
Habe ich den Tag vergeudet,
oder habe ich etwas erreicht?
Habe ich mir einen neuen Freund gemacht
oder ein Feind?
War ich wütend auf alle,
oder war ich freundlich?
Was ich auch heute getan habe,
es ist vorbei.
Während ich schlafe,
bringt die Welt einen neuen, strahlenden Tag hervor,
den ich gebrauchen kann
oder vergeuden,
oder was immer ich will.
Heute abend nehme ich mir vor:
ich werde gut sein,
ich werde freundlich sein,
ich werde etwas tun,
was wert ist , getan zu werden.

- Calvin O. John


Das Gedicht habe ich in dem Buch "Weißt du, daß die Bäume reden - Weisheiten der Indianer" gefunden. Während für uns der Mensch der „Herr der Schöpfung“ ist – berechtigt, die Natur zu unterwerfen und dienstbar zu machen-, fühlt sich der Indianer als Teil der Erde. Für ihn lebt die ganze Schöpfung, sei es nun Erde, Wasser, Stein, Pflanze, Tier oder Mensch. Deshalb ist das Verhältnis des Indianers zur übrigen Schöpfung von einem Respekt bestimmt, den wir nicht besitzen.

Auch wenn wir nicht alle im Zelt leben, Pferde reiten und Pfeife rauchen müssen, so haben die Indianer eine Sichtweise auf die Welt und eine Denke, von der wir uns eine Scheibe abschneiden können.  In dem Buch findest du viele Anregungen zum Nachdenken. Leider ist es nur noch gebraucht erhältlich.